17.11. bis 31.12.2014 Wroclaw (vormals Breslau)

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Anfrage an den Direktor des polnischen Staatsarchivs Dr. Golaszewski:

Sehr geehrter Herr Direktor Dr. Gołaszewski,

der Historiker Sobieslaw Nowotny aus Swidnica teilte mir mit, dass Herr Dr. Bartosz Grygorcewicz aus Kamieniec Ząbkowicki (Kamenz) Sie, sehr geehrter Herr Direktor, wegen einer Ausstellung über den schlesischen Polyglott, Diplomaten, Dolmetscher und Übersetzer Emil Krebs angesprochen hat. Emil Krebs ist mein Großonkel und ich würde mich sehr freuen, in Ihrem Institut über ihn berichten und ausstellen zu dürfen. Ab 2003 habe ich intensiv über sein Leben und Wirken Dokumente und Informationen eingesehen und gesammelt und zusammen mit dem Sprachendienst des Auswärtigen Amts in Berlin diese im Buch “Emil Krebs, Kurier des Geistes” 2012 veröffentlicht. Im Juni 2013 folgte eine Ausstellung in polnischer und deutscher Sprache in Swidnca. Maßgeblich waren neben mir daran beteiligt Frau Direktor Adriana Miara und der Historiker Sobieslaw Nowotny. Der Präsident der Stadt Swidnica, das deutsche Generalkonsulat in Wroclaw und das deutsche Außenministerium in Berlin unterstützten dieses Projekt als Schirmherren, oder wie Sie sagen, als Patronat. Die Ausstellung wurde in Swidnica sehr gut angenommen und ich erhielt vorige Woche Gelegenheit vor Schülern über Emil Krebs zu berichten. Für mich, aber wie mir versichert wurde, auch für die Zuhörer ein besonderes Erlebnis!

Nun würde ich mich sehr freuen, diese Dokumentation auch in Ihrem Hause zeigen zu dürfen. Sie besteht aus 22 Rahmen (ca. 1 m Höhe x 0,70 m Breite) mit farbig unterlegtem Hintergrund, vielen Bildern, Dokumenten und entsprechenden Texten hierzu. 4 Muster sind als Anlage beigefügt. Die Informationen zu dieser Dokumentation ergeben sich aus der noch vorhandenen Personalakte des Politischen Archivs des Auswärtigen Amts in Berlin, einer ca. 200-seitigen Dokumentation eines Schriftwechsels zwischen Emil Krebs und Gustav Krupp von Bohlen und Halbach (Historisches Archiv Krupp, Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, Essen) und Dokumenten des Hirnforschungsinstitutes Jülich (Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf). Vervollständigt werden diese Daten durch über 100 Jahre alte Bilder aus dem eigenen Archiv und einer mir vorliegenden Inventaraufstellung zu seiner umfangreichen Bibliothek mit Schriften und Büchern in über 110 Sprachen. 68 Sprachen beherrschte er und über 40 Sprachen war er in der Lage im Auswärtigen Amt amtlich zu übersetzen. Ausspruch des damaligen Leiters des Sprachendienstes: “Krebs ersetzt uns 30 Außendienstmitarbeiter.” Diese Bibliothek wurde 1932 von seiner Witwe Mande Krebs der Nationalbibliothek der Vereinigten Staaten von Amerika (Library of Congress, Washington D.C.) übergeben.

Als Zeitpunkt der Ausstellung schlage ich (sofern möglich und erwünscht) den Monat Mai 2014 vor. Dieser Termin ist lediglich ein Wunschtermin. Den Monat September würde ich gern ausschließen, da zurzeit für diesen Monat an eine Ausstellung in Swiebodzice (Geburtsort von Emil Krebs) gedacht ist. Die Ausstellungsrahmen befinden sich augenblicklich in Swidnica. Zu den Kosten wäre zu sagen, dass der Transport durch Ihr Institut zu tragen wäre. Das gleiche würde für eventuell weitere Aktivitäten vor Ort (z.B. Öffentlichkeitsarbeit oder Einladungen) gelten. Weitere Kosten (Ausleihen der Dokumentation oder Aufwandsentschädigungen für mich) fallen für Sie nicht an. Bitte haben Sie Verständnis für diese Vorstellungen, jedoch sind meine Mittel erschöpft. Absprachen, die Ausstellung betreffend, bitte ich mit Frau Direktor Miara direkt zu treffen. Sie erhält eine Kopie dieser Mail.

Zusätzlich bitte ich Herrn Sobieslaw Nowotny aus Swidnica einzubinden Er ist mein polnischer Verbindungsmann, Dolmetscher und freundlicher Begleiter in Polen. Er erhält ebenfalls eine Kopie dieser Mail, mit der Bitte, Frau Direktor Miara vom Inhalt dieser Information in Kenntnis zu setzen.

Damit Sie sich einen ungefähren Überblick schaffen können, erhalten Sie als Anlage

eine Zusammenfassung über Leben und Wirken von Emil Krebs (Polnisch),
4 Ausstellungsrahmen in DIN A4,
2 Fotografien der Ausstellungsgalerie in Swidnica.

Zu meiner Person folgende kurze Information:
Ich wurde 1941 in Opoczka/Swidnica geboren. Habe mit meiner Mutter und meinem Großvater 1946 diesen Ort verlassen müssen. Verbrachte meine Kindheit und Jugend in der Nähe von Goslar. Danach berufliche Tätigkeiten in Essen und Wuppertal. Ab 2003 wohnhaft in Potsdam. Heute gute persönliche Kontakte nach Opoczka, Swidnica und Swiebodzice. Meine Frau (geboren in Strassburg) und ich haben 2 Söhne und 6 Enkel.

Sehr geehrter Herr Direktor Dr. Gołaszewski, Sie würden mir, aber sicherlich auch Frau Miara und Herrn Nowotny eine große Freude bereiten, wenn Sie sich dem Wunsche einer Ausstellung in Ihrem Hause anschließen könnten. Ich bin sicher, dass mit dem Schlesier Emil Krebs ein weiterer Mosaikstein für ein gutes Zusammenfinden und Verstehen unserer beiden Länder gelegt werden kann und sicherlich auch gelegt wird.

Auf eine zustimmende Antwort hoffend verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen aus Potsdam
Ihr Eckhard Hoffmann


Antwort aus Wroclaw:

W odpowiedzi na Pana kolejne pismo, Archiwum Państwowe we Wrocławiu uprzejmie informuje, że Wystawę o Emilu Krebsie możemy zaprezentować w naszejInstytucji
w terminie od 17.11.2014 r. do 31.12.2014 r. .

Dyrektor
Archiwum Państwowego
we Wrocławiu
dr Janusz Gołaszewski

 

 

Bestätigung der Universität Breslau über die Einschreibung des Studenten Emil Krebs. Das Geburtsdatum ist jedoch nicht stimmig und muss lauten 15. November 1867. Diese Daten stellte das polnische Staatsarchiv zur Verfügung.

von links nach rechts: Sobieslaw Nowotny (polnischer Historiker), Dr. Janusz Gołaszewski (Direktor des polnischen Staatsarchivs Wroclaw), Eckhard Hoffmann (Großneffe von Emil Krebs), Gunnar Hille (Leiter des Sprachlernzentrums des Auswärtigen Amts Berlin)

Vorn 2. von links Frau Elisabeth Wolbers, deutsche Generalkonsulin in Wroclaw

vorn rechts Frau Adriana Miara (Direktorin der städt. Bibliothek Swidnica) dahinter Besucher aus Opoczka mit Pastor Maciej Martynek (links).

Der Direktor des Staatsarchivs Dr. Janusz Gołaszewski

Gunnar Hille (Auswärtiges Amt Berlin) und Sobieslaw Nowotny (Dolmetscher)

Generalkonsulin Elisabeth Wolbers mit Übersetzerin des Generalkonsulats

Eckhard Hoffmann (Großneffe), Sobieslaw Nowotny (Dolmetscher)

Eintrag ins Besucherbuch

Der Abschluss einer sehr informativen und die polnisch-deutsche Nachbarschaft fördernde Veranstaltung spiegelt sich im persönlichen Ausdruck der deutschen Generalkonsulin und des Direktors des polnischen Staatsarchivs wider.

Die Schautafeln in Groß