Schon als Kind faszinierten mich die Erzählungen meines Großvaters und meiner Eltern über meinen Großonkel Emil Krebs. Ich verschlang alle, vor allen Dingen aus alten Zeitungsartikeln erreichbaren Informationen, ohne jedoch die Einmaligkeit dieses Menschen richtig einordnen zu können. Seinen Bestattungsort (Südwestkirchhof) suchte ich anhand des mir vorliegenden Kartenmaterials vergeblich. Ich war der irrigen Annahme, dieser Friedhof läge im Stadtgebiet Berlins. Meine Eltern konnten mir leider nicht weiterhelfen. Für sie existierte das Grab ohnehin nicht mehr; für sie war es einfach „abgelaufen“ und sicherlich eingeebnet.
Erst im Jahr 2003 erinnerte mich ein Berliner Zeitungsbericht während eines Besuches bei unserem Sohn in Brieselang über den Südwestkirchhof Stahnsdorf an meine jugendlichen „Recherchen“. Darin wurde über diesen, mir dem Namen nach bekannten Ort berichtet. Hinweise auf dort bestattete Persönlichkeiten und die Geschichte dieses durch die Trennung Deutschlands arg gelittenen Areals fesselten mich. Ich war mir sicher, den von mir als Kind vergeblich gesuchten Friedhof gefunden zu haben. Dies bestätigte sich dann sehr schnell durch das Buch des OASE Verlages „Südwestkirchhof Stahnsdorf, Lexikon – Lesebuch - Parkführer“. Es offenbarte mir nun nach über 50 Jahren die Grabstätte meines Großonkels. Sogar die genaue Lage konnte ich den Aufzeichnungen des Berliner Herausgebers Peter Hahn entnehmen. Peter Hahn wird im Zusammenhang mit meinen Recherchen noch eine besondere Rolle spielen.
Ein Gespräch mit dem Verwalter dieses zweitgrößten Friedhofs Deutschlands (206 ha) in Stahnsdorf bei Berlin und Vorsitzenden des gleichnamigen Fördervereins, Herrn Olaf Ihlefeldt, ergab einerseits die Begründung der noch vorhandenen Grabstelle, anderseits durch mich viele Informationen über den hier bestatteten Emil Krebs. Meine Frau und ich traten dem Förderverein bei und übernahmen die Patenschaft der Grabstätte meines Großonkels und erwarben dadurch auch die Berechtigung, dort einmal bestattet zu werden.
Lesen Sie hier den vollständigen Weg zu meinem Onkel
Eckhard Hoffmann
(Emil Krebs’ Großneffe)